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Wie teuer ist ein Influencer?

Ohne Fleiß, kein Preis! Genauso sieht es auch aus, wenn man in eine Influencer-Kampagne investiert. Aber das muss die Kosten nicht gleich in die Höhe treiben. Ganz im Gegenteil: Wenn man den richtigen Influencer für seine Kampagne findet, rentiert sich die Investition nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig.

Bezahlte Kooperationen

Konzentrieren wir uns zunächst auf bezahlte Kooperationen: Durchschnittlich lässt sich sagen, dass ein „Sponsored Post“ bei 500K (K = 1000, also hier 500.000) Followern bei circa 2.500 Euro anfängt. Influencer mit 5 Millionen Followern verdienen im Durchschnitt 20K-100K pro Post. Ein Post an 100 Millionen Follower kann zwischen 500.000 Euro und einer Million Euro kosten.

Diese Preise scheinen zunächst sehr hoch zu sein. Allerdings müssen diese Ausgaben erst mit den dadurch erreichten Kunden verrechnet werden, bevor entschieden werden kann, ob sich die Zusammenarbeit mit einem Influencer nicht doch rentiert.

Was ist mit dem sogenannten “Tausend-Kontakt-Preis” (TKP) gemeint? TKP bezeichnet eine Kennzahl, die berechnet, wie viel Geld eingesetzt wurde, um 1.000 Personen aus der Zielgruppe per Sichtkontakt zu erreichen. Die Formel ist folgende:

Preis des Beitrags/Abonnenten x 1.000 = Tausend-Kontakt-Preis

Ein kleines Beispiel:

Nehmen wir an, unser Sponsorded-Post soll 2.500 Euro kosten und der Influencer hat 500K Abonnenten. Teilen wir diese Beträge und nehmen sie mal Tausend, erhalten wir den TKP:  5 Euro um 1.000 Leute zu erreichen. Die Bilanz, die sich daraus ergibt sieht also wesentlich anders aus, als wenn man die 2.500 Euro als absolute Kosten berechnet.

Führen wir das Gedankenexperiment fort: Nur einer von den 1.000 potentiell erreichten Kunden kauft das billigste Produkt aus dem Shop des Unternehmens. Dieses kostet  10 € mit einer Gewinnrate von 50 %. Daraus folgt: Wenn diese eine Person das billigste Produkt kauft, hat man die 5 Euro für die 1.000 Kunden schon längst wieder gewonnen.

Allerdings betreffen diese Zahlen nur die Plattform Instagram, auf anderen Plattformen kann das Verhältnis stark abweichen. YouTube z.B. ist um einiges teurer, da der Aufwand einer Filmproduktion natürlich wesentlich höher ist als ein einfaches Foto bei Instagram.

Wichtig ist, dass das Unternehmen Influencer findet, die ideal zu ihrer Marke passen. Umso besser der „Match“ zwischen Produkt und Influencer gelingt, desto effizienter die Maßnahme.

Eine andere Möglichkeit des bezahlten Influencer-Marketings ist das sogenannte Affiliate Marketing. Der Influencer wird am Umsatz des Produktes beteiligt, sollte ein Kunde auf dessen Link zum Produkt klicken.

Unbezahlte Kooperationen

Sogenannte Barter-Deals (Tauschgeschäft von Waren und/oder Dienstleistungen ohne Geldfluss) sind eine Alternative zum klassisch bezahlten “Sponsored Posting”. Verschiedene Methoden bieten sich hier an:

Das Versenden von kostenlosen PR-Samples ist eine beliebte Möglichkeit, um im Gegenzug eine Rezension, einen Social Media Beitrag oder einen ganzen Blogartikel zu bekommen. Was einem als Unternehmen dabei natürlich bewusst sein muss: Man kann Influencer, denen man ein kostenloses Sample zuschickt, nicht zwingen, etwas im Gegenzug zu machen, erst recht nicht, wenn man die Konditionen vorher nicht abgeklärt hat.

Local & Urban hat diese Technik ausprobiert: Nach einer ausgiebigen Recherche wurden Blogger und Redakteure angeschrieben und Geschenkpakete an sie versandt. Dabei wurde offen gelassen, auf welche Weise die Influencer Local & Urban erwähnen, sollten sie das Produkt interessant finden. Es wurden Gewinnspiele oder Erwähnungen in Blogartikeln vorgeschlagen. Das Feedback war sehr positiv und so konnte Local & Urban viele neue Fans gewinnen. Auch möglich sind Kooperationen wie das Angebot, einen Artikelaustausch zu machen: Das Unternehmen veröffentlicht einen Artikel über den Influencer und der Influencer wiederum über das Produkt.  

Zusammenfassend lässt sich sagen: Influencer Marketing ist heutzutage viel effizienter als die klassischen Werbemaßnahmen, die bisher eingesetzt wurden. Gerade in Relation zur Reichweite für Unternehmen lohnt sich diese Maßnahme auf jeden Fall – vor allem, wenn man die richtigen Experten dazu an seiner Seite hat.